Selbstverteidigung ist längst kein Nischenthema mehr. Das Gleiche gilt auch für Kampfkünste. Man kann mit ihnen nicht nur seine Kampffähigkeiten trainieren, sondern auch etwas für seine Fitness tun. Aber auch die Körperbeherrschung verbessert sich mit der Zeit enorm. Und gerade Frauen betreiben seit den letzten Jahren immer öfter einen Kampfsport. Nicht zuletzt, da man hier gut Fett verbrennen kann und seiner Figur etwas Gutes tut. Doch welche Kampfkünste sind empfehlenswert und wo liegt ihr jeweiliger Vorteil? Im Folgenden verraten wir es dir.
Kickboxen – der Allrounder für jedermann:
Hier handelt es sich wohl um die Trendsportart der letzten Jahre. Kaum ein Kampfsport ist so vielseitig wie Kickboxen. Zudem existieren viele interessante Abwandlungen wie Muay Thai oder die vielen Fitnessboxstile wie Tae Bo. Man kann also getrost sagen, dass hier für jeden etwas dabei ist.
Prinzipiell lohnt sich das Kickboxen sowohl in puncto Fitness als auch Selbstverteidigung. Wobei der Schwerpunkt ganz klar auf Wettkämpfen und harten Trainingsfights liegt. Man muss also einiges einstecken können. Prinzipiell empfiehlt sich das reine Kickboxen daher eher für Männer. Die in vielen Studios angebotenen Fitnessstile hingegen sind optimal für Frauen. Hier wird nämlich überhaupt nicht gekämpft.
Jiu Jitsu – die Kampfsportart für Versierte:
Möchte man eine Kampfkunst ausüben und das sehr ernsthaft, sollte man sich Jiu Jitsu genauer anschauen. Auch hier gibt es einen sehr bekannten Ableger. Die Rede ist von Brazilian Jiu Jitsu. Wobei hier der Schwerpunkt ganz klar auf dem Bodenkampf liegt. Die Ursprungsform und noch immer häufiger anzutreffende Variante Jiu Jitsu ist dafür vielseitiger, aber auch schwerer zu erlernen. Hier wird in allen Lagen gekämpft.
Beide Varianten sind sehr stark ritualisiert und verfügen über ein eigenes Gürtelsystem. Das sorgt für eine zusätzliche Motivation beim Training und spornt Ehrgeizige immer wieder aufs Neue an. Zudem wird auch hier regelmäßig in Wettkämpfen zum Duell aufgerufen. Da hier hauptsächlich Techniken angewendet werden und der Vollkontakt nicht so präsent ist, eignet sich Jiu Jitsu sowohl für Erwachsene als auch Kinder. Detaillierte Informationen findet man einige zu dieser Kampfkunst.
Jeet Kunde Do – Bruce Lee lässt grüßen:
Wer seinen Schwerpunkt auf die Selbstverteidigung legen möchte, ist mit dem offenen Kampfsystem Jeet Kune Do bestens beraten. Kreiert, wurde es von keinem geringerem als dem Schauspieler Bruce Lee. Es ist komplett auf Kämpfen ausgerichtet mit einem starken Schwerpunkt auf den Eigenschutz. Hier gibt es weder Gürtel noch Wettkämpfe.
Dafür bekommt man als Schüler ein gutes Set an Techniken beigebracht, die einem im Ernstfall das Leben retten können. Dabei ist hier alles auf Effizienz getrimmt. Jede Technik ist auf das Nötigste reduziert. Dadurch ist diese Kampfsportart auch für blutige Anfänger bestens geeignet. Wer zudem nicht ständig trainieren möchte, ist hier ebenfalls gut aufgehoben.
Judo – der Klassiker schlecht hin:
So gut wie in jeder Stadt findet man heutzutage einen Judo-Verein. Das macht diese Kampfkunst gerade für Preisbewusste interessant. Zudem lernt man hier ein breites Repertoire an Kampftechniken. Außerdem gibt es hier massig Gürtel und auch Wettkämpfe. Wobei hier sehr viel Wert auf solche Veranstaltungen gelegt wird. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Judo eine olympische Disziplin ist.
Hier handelt es sich also um keinen Nischensport mehr. Das hat zum Vorteil, dass man hier eine Vielzahl an kostenlosen Tipps bekommt. Auch Bücher und DVDs gibt es wie Sand am Meer. Da die Techniken sehr effektiv sind, eignen sie sich gut zur Selbstverteidigung. Und da viele Methoden auch von schwachen Personen durchgeführt werden können, sollten sich Frauen diese Kampfsportart näher anschauen.
Ju Jutsu – Die Kampfsportart aus Deutschland:
In den 1960er Jahren wurde auf Wunsch des Bundesinnenministeriums eine Kampfsportart für Polizisten entwickelt. Herausgekommen ist das Deutsche Ju Jutsu. Obwohl Selbstverteidigung ein Kernpunkt dieser Kampfkunst ist, gibt es eine Vielzahl an Ritualen und Gürteln. Man erlernt die vielen effektiven Techniken also in einem Stufensystem. Auch hier gibt es Meister sowie Schüler.
Reine Wettkämpfe gibt es hier eher weniger. Ziel dieser Kampfsportart ist die Verteidigung im Notfall. Wer auf diesen Aspekt Wert legt, ist hier am besten aufgehoben. Wer sich hingegen regelmäßig duellieren möchte, wird hier eher unglücklich werden. Daher sprechen wir eine Empfehlung in puncto Selbstschutz aus. Top motivierte Sportler werden hier eher unglücklich und sollten sich eine andere Kampfsportart wie Judo aussuchen.
Unser Fazit:
Es gibt nicht die beste Kampfsportart. Alle Kampfkünste haben ihre Vor- als auch Nachteile. Da nicht in jeder Stadt alle Kampfkünste gelehrt werden, muss man zudem Abstriche machen. Wer sich allerdings auf diese 5 am weitesten verbreiteten Kampfsportarten fokussiert, wird die zu sich und seinen Ansprüchen passende Sportart finden. Und wer sich noch immer unschlüssig ist, kann ja erst Mal einen Schnupperkurs buchen. In der Regel sind diese kostenlos und völlig unverbindlich.
Ist man dann noch immer nicht überzeugt, kann ein Selbstverteidigungskurs eine sinnvolle Option darstellen. Zwar handelt es sich hier meist um eine einmalige Veranstaltung, dafür bekommt man aber einen guten Überblick über verschiedenste Techniken. Anhand derer kann man sich dann für einen passenden Kampfsport begeistern. Außerdem ist man so für einen Notfall gewappnet. Schließlich kann man sich jetzt erfolgreich gegen Angreifer verteidigen. Verlorene Lebenszeit ist so ein Kurs also nicht.